Philipp Hans
Wie in Zeitlupe fliegt die Steinschuppe, so groß wie eine Tischplatte, direkt auf Stefan und mich zu. Wir hängen beide im Seil, ein Ausweichen unmöglich. Kurz vor uns schlägt sie auf, zerspringt in hunderte von kleineren Felsbrocken, die an uns vorbei in die Tiefe zischen. Als es vorbei ist, rufe ich nach Stefan – Stille.
Die im oberen Abschnitt beschriebene Situation, haben wir bei unserer letzten Expedition nach Grönland im Sommer 2019 erlebt. Mehr Infos dazu gibt es hier:
Diese Situation, in ihrer ganzen Tragweite, hatte mich damals erst ein paar Tage später so richtig eingeholt. Stefan und mein Leben hätte an dieser Stelle vorbei sein können. Der Steinschlag hat mir aufgezeigt wie schnell es doch vorbei sein kann. Und so abgedroschen und klischeebehaftet es sich auch anhören mag, seit diesem Vorfall versuche ich jeden Tag möglichst bewusst zu leben und mich nicht vom Alltag einlullen zu lassen. Es gelingt mir bei weitem nicht immer. Eine gute Konstante dem entgegen zu wirken ist das Klettern.
Klettern ist das, was mich und meinen Bruder Moritz ausmacht, uns zusammenschweißt und uns zu einer Einheit macht. Wir sind Kletterer und wir lieben und leben diesen Sport.
Einmal mit Stefan Glowacz auf Expedition – ein Kindheitstraum
Durch unsere guten Leistungen im Klettersport sind mein Bruder und ich schnell in der deutschen Kletterszene bekannt geworden und Stefan Glowacz, einer der weltweit bekanntesten und erfolgreichsten Profiabenteurer und Kletterer, wurde auf uns aufmerksam und wurde zu unserem Mentor. Er war es auch, der mich mit auf meine ersten Expeditionen nahm.
Mit 12 Jahren sah ich das erste Mal einen Vortrag von Stefan Glowacz, direkt zog er mich mit seinen Bildern und den Geschichten, die er dazu zu erzählen hatte, in den Bann. Schnell entwickelte sich für mich der Traum, einmal mit Stefan auf Expedition gehen zu dürfen. Der Traum wurde Realität. Vor drei Jahren fragte mich Stefan: „Youngster! Bock auf Expedition?“ Bock hatte ich und so kam es zu unserer ersten gemeinsamen Expedition „Coast-to-Coast“ 2018.
Mutig sein und sich seinen Herausforderungen stellen
Die letzten Wochen vor Expeditionsbeginn 2018 waren nervenaufreibend und ich fing an, an mir zu zweifeln: Bin ich dem Anstehenden gewachsen oder habe ich mich schlicht übernommen? Solche Situationen kennt bestimmt jeder aus seinem Leben. Für mich war es aber extrem wichtig in dieser Situation nicht den Nothebel zu ziehen, auch wenn ich teilweise kurz davor stand. Diese erste Expedition hat mich viel gelehrt. Dieses neu Erlernte und meine damit verbundenen Erfahrungen möchte ich mit anderen Menschen teilen. Infos zu meinen Vorträgen gibt es hier:
Kletterer, Extremsportler, Ninja Warrior & Bruder
Der Reiz etwas Neues zu erleben und Neues auszuprobieren schwingt ständig mit. In erster Linie sind wir Hansbrüder Kletterer, aber wir wollen uns nicht rein darauf ausruhen. Wir sind offen für Neues, dadurch kam auch die Show „Ninja Warrior“ in unser Leben. Seit der Eröffnungsstaffel 2016 sind wir mit von der Partie und 2019 bin ich bis in die finale Stage gekommen.
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